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Bereits im März 2022 wurde das Assoziierungsabkommen durch den ESA-Rat einstimmig gebilligt. Der Unterzeichnung am 14. Juni folgten noch einige interne Verfahren; am 13. Oktober trat das Abkommen für zunächst sieben Jahre in Kraft. Mit Aufnahme der Slowakei gibt es neben den 22 Mitgliedsstaaten nun insgesamt 5 assoziierte Mitglieder. Ein erstes bilaterales Abkommen zwischen der […]
Slowakei wird assoziiertes ESA-Mitglied
Published on Fri, 14.10.2022 – 08:10 GMT+0100 in Politics, covering designer

Slowakei wird assoziiertes ESA-Mitglied

Bereits im März 2022 wurde das Assoziierungsabkommen durch den ESA-Rat einstimmig gebilligt. Der Unterzeichnung am 14. Juni folgten noch einige interne Verfahren; am 13. Oktober trat das Abkommen für zunächst sieben Jahre in Kraft. Mit Aufnahme der Slowakei gibt es neben den 22 Mitgliedsstaaten nun insgesamt 5 assoziierte Mitglieder.

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Slowakei wird assoziiertes ESA-Mitglied

Ein erstes bilaterales Abkommen zwischen der ESA und der Slowakei über die friedliche Zusammenarbeit im Weltraum wurde im Jahr 2010 geschlossen. Mit dem Beitritt der Slowakei zur Charta der Europäischen Kooperationsstaaten (ECS) am 4. Februar 2016 trat das „Abkommen über einen Europäischen Kooperationspartner“ in Kraft, das bis zum 3. August 2022 verlängert wurde. Nachdem Zuzana Čaputová, Präsidentin der Slowakischen Republik, am 12. Oktober die Ratifizierungsurkunde unterzeichnete, tritt nun das Assoziierungsabkommen an seine Stelle.

Der mit nur 5,5 Millionen Einwohner:innen verhältnismäßig kleine Staat blickt auf eine lange Tradition in der Astronomie und Raumfahrt zurück. So ist unter anderem ein Mondkrater nach Maximilián Rudolf Hell (1720-92) benannt. Der Planet “1807 Slovakia” wurde 1971 in der Sternwarte von Lomnický Štít entdeckt. Und auch an internationalen wie Missionen Rosetta oder BepiColombo haben slowakische Forscher:innen und Ingenieur:innen mitgewirkt.

Aktuell (10/2022) gibt es in der Slowakei mehr als 30 in der Raumfahrtindustrie aktive Unternehmen. Laut Slovak Space Office konzentrieren sich mehr als die Hälfte von ihnen auf den Upstream-Bereich (19 Unternehmen). Damit sind hauptsächlich Komponenten für Raumfahrzeuge, bodengestützte Teleskope und Nanosatelliten gemeint. Ein Großteil der Einnahmen stammt jedoch aus dem Downstream – dem nachgelagerten Bereich (15 Unternehmen). Dies sind insbesondere Softwareanwendungen, die Daten von Galileo (europäisches Satellitennavigationssystem) und Copernicus (europäisches Erdbeobachtungssystem) nutzen.

Raumfahrt als Motor der slowakischen Wirtschaft

Die ESA geht davon aus, dass mehr als 40 weitere Unternehmen in den Raumfahrtsektor einsteigen. Sie verfügen über Know-how in den Bereichen Elektronik, Feinmechanik, Industrie 4.0 sowie Informations- und Kommunikationstechnologie. Durch Beratungs- und Vermittlungsaktivitäten konnte bereits ein Dutzend von ihnen für einen Einstieg gewonnen werden. Als neues assoziiertes Mitglied kann die Slowakei auch auf das Netz der ESA BIC (Business Incubation Center) zugreifen. Parallel dazu sollen Kampagnen zur Sensibilisierung entwickelt werden. Um den Bedarf an Fachkräften decken zu können, wird es auch Aktivitäten im Bildungsbereich geben. Unter anderem soll es an Universitäten entsprechende Studiengänge geben.

Das durch die kontinuierliche Entwicklung von Raumfahrtprogrammen erworbene Fachwissen und Know-how, die im Laufe der Zeit aufgebaute wettbewerbsfähige industrielle Kapazität sowie der auf Nischen ausgerichtete Innovationsansatz der Newcomer sind der Schlüssel zum erfolgreichen Ausbau der europäischen Ambitionen in der Raumfahrt.

Josef Aschbacher, Director General ESA

Klein, aber oho – die Raumfahrtbranche der Slowakei

Wie die ESA betont, soll die Slowakei bei der Integration in die ESA bestmöglich unterstützt werden. Ziel sei es, “die weitere Entwicklung nachhaltiger Raumfahrtkapazitäten und ihre Einbindung in die europäische Lieferkette zu gewährleisten.” Dies gelte auch im Hinblick auf Aufträge, die von der ESA an ihre Mitglieder vergeben werden. Sie sollen dem Binnenstaat einen fairen industriellen Ertrag bieten. Zu den derzeit mehr als 500 in der Raumfahrtindustrie Beschäftigten könnten durch den Beitritt zur ESA also viele weitere hinzukommen. Wirtschaftlich wäre dies in jedem Falle lohnenswert. Denn bereits jetzt erwirtschaften die direkt der Raumfahrt zurechenbaren Unternehmen Umsätze von mehr als 108 Millionen Euro jährlich.

Slowakische Technologie im All

Fest steht bereits, dass mit GRBBeta ein slowakischer 1U-Cubesat (10 x 10 x 10 cm) auf dem Erstflug der Ariane 6 ins All fliegen wird. GRBAlpha wurde schon im März 2021 an Bord einer Sojus von Baikonur aus in den Orbit gebracht. Und schon vier Jahre zuvor, im Juni 2017, startete der erste slowakische Satellit skCUBE vom Satish Dhawan Space Centre in Sriharikota, Indien.

Die beiden GRB-Satelliten sollen Gammablitze (Gamma Ray Bursts) detektieren – Energieausbrüche großer Leistung, deren Entstehung noch nicht vollständig geklärt ist. Als mögliche Ursache gelten Hypernovae – spezielle Supernovae, also Explosionen großer Sterne zu deren Lebensende. Auch die Verschmelzung von Neutronensternen wird als Ursache in Betracht gezogen. Die dabei freigesetzte Energie übertrifft jegliche Vorstellungskraft. So wurde die Erde am 27. Dezember 2004 vom GRB 041227 getroffen. Damals hatte ein Neutronenstern innerhalb von 0,2 Sekunden mehr Energie freigesetzt, als unsere Sonne in 150.000 Jahren.

Hellster jemals gesichteter Blitz im Universum trifft Erde

Erst am 9. Oktober 2022 traf ein weiterer Gammablitz unseren Heimatplaneten. Wie der US-amerikanische Astrophysiker Brendan O’Connor der Nachrichtenagentur AFP sagte, liegt der Ursprungsort von GRB221009A rund 2,4 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt und entstand vor rund 1,9 Milliarden Jahren. Mit einer freigesetzten Energiemenge von 18 Tera-Elektronenvolt ist er der hellste Lichtblitz, der jemals im All gesichtet wurde. Aufgrund seiner großen Entfernung stellt die Gammastrahlung dieses Ausbruchs keine Gefahr für die Erde dar. Doch sollte sich ein solcher Gammablitz in einem Abstand bis zu 3.000 Lichtjahren zur Erde ereignen, könnte dies die Ozonschicht schädigen – und hätte damit gravierende Folgen für das Leben.

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